Versuchsergebnisse zur mineralischen Düngung
Organische und mineralische Düngung zu Winterweizen unter Einbeziehung von DSN, N-Sensoren und N-Simulation

Versuchsbeschreibung

In diesem Winterweizenversuch wurden unterschiedliche Güllemengen zu verschiedenen Terminen ausgebracht. Zur mineralischen Düngung bzw. Ergänzungsdüngung wurden die Düngeberatungssysteme DSN, N-Simulation (Sim) und N-Sensor (Sens) eingesetzt. Die Versuche wurden in Bayern an verschiedenen Standorten angelegt. Die Durchführung und Betreuung dieser Versuche wurde von den zuständigen ÄELF übernommen.

Ergebnisse (Versuchs-Nr. 534)

Versuchsjahre 2015 bis 2017

Um den Einfluss optimierter, an die Ertragserwartung angepasster organischer und mineralischer Stickstoffdüngung auf Ertrag und N-Verluste erforschen und optimieren zu können, wurden von 2015 bis 2017 an fünf Standorten Feldversuche zu Winterweizen mit 20 verschiedenen Düngevarianten durchgeführt. Es wurden u.a. die Düngesysteme DSN (Düngeberatungssystem Stickstoff), N-Sensor und N-Simulation (N-Sim) jeweils mit bzw. ohne organischer Düngung und deren Einflüsse auf Ertrag, Qualität und die Umwelt (z.B. Nmin-Gehalte) geprüft. Zum Vergleich wurde eine starre Mineraldüngersteigerung mit 5 N-Stufen (0 -210 kg N/ha) angelegt. An drei Orten wurden zusätzlich drei Düngevarianten für Wasserschutzgebiete geprüft, bei welchen, je nach Pflanzenbestand, die N-Menge reduziert wurde.
Düngesysteme
Die Erträge bei den drei Düngeberatungssystemen DSN, N-Simulation und N-Sensor unterschieden sich nur geringfügig. Der Vergleich mit der herkömmlichen Mineraldüngersteigerung zeigte, dass in diesen höhere N-Mengen nötig waren, um die Erträge der verschiedenen Düngesysteme zu erreichen.
Organische Düngung
Die Kombinationen Gülle mit Mineraldünger konnten trotz hoher ausgebrachter Gesamatstickstoffmengen (bis zu 305 kg) nur Erträge erreichen, die z. B. bereits mit 180 kg N mineralisch erzielt wurden. Trotz bodennaher Ausbringung konnte nur ein Mineraldüngeräquivalent (MDÄ) von 35 - 40 % erzielt werden. Laut aktueller DüV 2017 müssen aber bei der Düngebedarfsermittlung mind. 50 % (je nach Art des organischen Düngers) der ausgebrachten organischen Gesamt-N-Menge angerechnet werden.
N-Bilanz
Ziel der Bilanzierung ist es, einen Überblick über die der Fläche (Betrieb) zugeführten bzw. abgefahrenen Nährstoffe zu gewinnen. In den Mineraldüngervarianten kamen Bilanzwerte von -70 bis +18 kg N/ha zustande. In den Kombinationen Gülle mit Mineraldüngung traten Überhänge von 72 bis 89 N/ha auf. Aufgrund der schwachen Gülle-N-Wirkung kamen diese hohen Bilanzüberhänge zustande. Viehhaltende Betriebe mit hohem Gülleanfall können den Grenzwert von 50 kg N/ha (DüV) nur bei einem effizienten Einsatz der Wirtschaftsdünger, einer optimalen mineralischen N-Ergänzung und nur im Mittel der Fruchtfolge einhalten.
Reduzierte Düngung
Ziel einer reduzierten Düngung ist es, die Gefahr einer Nitratverlagerung zu mindern. Die mit dem Sensor 2 ermittelten N-Mengen lagen im Mittel um ca. 25 kg N/ha niedriger als bei Düngung nach Sensor 1. Die Erträge fielen um 3 dt/ha ab.

Versuchsjahre 2011 bis 2014

  • Insgesamt war nur eine schwache N-Wirkung der Rindergülle im Anwendungsjahr mit ca. 30 bis 40 % der ausgebrachten Gesamt N-Menge festzustellen.
  • Der Zeitpunkt der Güllegabe (zeitiges Frühjahr oder Stad. 30) bzw. eine Aufteilung der Güllemenge in zwei Teilgaben übt kaum einen Einfluss auf die Erträge aus.
  • Aufgrund der schwachen Gülle-N-Wirkung und der damit verbundenen niedrigeren N-Abfuhr kamen hohe Bilanzüberhänge zustande.
  • Die Ergebnisse zeigen, dass es in viehhaltenden Betrieben schwierig und aufwendig sein wird, mit dem Einsatz von Gülle bei annähernd gleichem Ertragsniveau wie bei mineralischer Düngung, die Grenzen der N-Bilanz (DüVO) einzuhalten.
  • Die geprüften Düngesysteme erreichen bei alleiniger Mineraldüngung den Optimalertrag. Bei der Kombination organischer mit mineralischer Düngung und steigendem Anteil organischer Dünger wird die Wirkung der organischen Dünger überschätzt, mit Ertragseinbußen muss daher gerechnet werden. Eine weitere Optimierung der Systeme ist daher notwendig.
  • Mit der Düngebedarfsermittlung nach den geprüften Systemen ist es möglich, größere Bilanzüberhänge, die in der Praxis häufiger auftreten, zu vermeiden.

Säulendiagramm

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