Pressemitteilung – 28. Mai 2020, Freising
Hat die Tierhaltung in Bayern eine Zukunft?

Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) stellt ihren neuen Jahresbericht vor. Das Themenheft beschäftigt sich mit der Zukunft der Tierhaltung in Bayern. Menschen machen sich Tiere seit Jahrtausenden zunutze - zur Ernährung, als Transportmittel, als Lieferant von Wolle, Leder und wertvollem Dünger. Heute wird gelegentlich bezweifelt, ob man Tiere überhaupt noch nutzen darf. Tatsächlich ist die Tierhaltung für eine bäuerliche Landwirtschaft und für die breite Bevölkerung auch künftig unverzichtbar. Die LfL arbeitet daran, dass diese in Bayern zukunftsfähig bleibt. Dabei werden das Wohlbefinden der Tiere, die Ökologie, die Ökonomie und der Klimaschutz berücksichtigt. Der Bericht bietet einen Überblick über aktuelle Forschungsergebnisse, erlaubt interessante Einblicke und erklärt die vielschichtigen Zusammenhänge.

Die LfL entwickelt, untersucht und erprobt neue Haltungsverfahren für Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und Geflügel. Im Fokus dieser Arbeit stehen wettbewerbsfähige Haltungsformen zum Wohle von Mensch, Tier und Umwelt. In ihrem Arbeitsschwerpunkt „Tierwohl – Gesunde Tiere für sichere Lebensmittel“ haben die Forscher der LfL seit 2012 insgesamt 152 Projekte zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Nutztieren bearbeitet und die Ergebnisse veröffentlicht. Aktuell laufen bayernweit 30 Projekte zu diesem Thema. Parallel dazu erarbeitet die LfL neue Betriebssysteme, um den Verbrauch natürlicher Ressourcen und negative Umweltwirkungen durch Emissionen aus der Tierhaltung zu minimieren. Das können praktische technische Lösungen in der Stallhaltung ebenso sein, wie die Weidehaltung in Form der modernen Kurzrasenweide für Rinder.

Nachhaltigkeit und Tierwohl verfolgt die LfL auch auf anderen Gebieten: Bayerische Zuchtprogramme verfolgen mit modernsten Methoden seit Jahren mehr Tiergesundheit und Vitalität. Die bayerische Teichwirtschaft setzt mit dem Karpfen auf den nachweislich klimafreundlichsten Speisefisch und mit der Überwachung von Lebensmittellabels unterstützt die LfL wichtige Gütesiegel für Tierwohl, Nachhaltigkeit und Biodiversität.

Titelblatt des Jahresberichtes

LfL-Jahresbericht 2019

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Rinder auf der Weide

Rinder auf der Weide (Quelle: LfL)

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Schweine im Zählversuch

Schweine im Zählversuch (Quelle: LfL)

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Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.