Richtige Strategie gegen Krautfäule in Kartoffeln

Braune Stellen an Kartoffelblättern

Blattbefall mit Phytopthora infestans

Besonders hoch sind die Ertrags- und Qualitätsverluste, wenn sich Krautfäule schon vor beziehungsweise zum Reihenschluss in Form der sogenannten Stängel-Phytophthora zeigt.

Oberstes Ziel muss es deshalb für den Praktiker sein, dafür zu sorgen, dass der Pilz zu Saisonbeginn möglichst lange keinen Fuß in den Kartoffelschlag kriegt. Zwar spielt die Witterung, auf die wir keinen Einfluss haben, eine entscheidende Rolle beim Krankheitsbeginn und –verlauf. Dennoch kann der Kartoffelanbauer eine Reihe von Maßnahmen ergreifen, um das Infektionsgeschehen gering zu halten.

Erfahrene Kartoffelanbauer wissen, dass die Terminierung der ersten Fungizidmaßnahme und die richtige Mittelwahl entscheidend für den Erfolg der Krautfäulebekämpfung sind. Je nach Höhe der Niederschläge von Mai bis Mitte Juni kann der Spritzstart sowohl vor Reihenschluss der Kartoffeln als auch deutlich später erforderlich werden. Idealerweise sollte der Fungizidschutz 7 bis 12 Tage vor dem ersten Krautfäuleauftreten auf dem Schlag beginnen. Darüber hinaus ist für die Wirtschaftlichkeit der Behandlungen eine auf den Infektionsdruck ausgerichtete Mittelwahl unerlässlich. Warndienst und Bestandesüberwachung sind die entscheidenden Instrumente für eine an die aktuelle Situation angepasste Terminierung der Fungizidmaßnahmen.

Warum spielt die Bodenfeuchte für die Krautfäule eine so große Rolle?

GrafikZoombild vorhanden

Krautfäule der Kartoffel

Der Krautfäule-Erreger (Phytophthora infestans) überdauert den Winter in latent (nicht sichtbar) infizierten Kartoffelknollen. Treiben diese Knollen im Frühjahr aus, wächst der Schadpilz im Kartoffelstängel nach oben. Umfangreiche Forschungsarbeiten an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) haben in den letzten Jahren gezeigt, dass bei hoher Bodenfeucht ein weiterer Infektionsweg hinzu kommt (Bild). Unter diesen Bedingungen bilden sich nämlich auf der erkrankten Pflanzknolle Sporen, die mit dem Bodenwasser verteilt werden. Auf diese Art und Weise können Nachbarpflanzen oder Stängel der eigenen Pflanze schon im Boden infiziert werden, die dann ebenfalls krank aufwachsen. Dadurch entstehen die typischen Phytophthora-Befallsnester. In beiden Fällen zeigen die Pflanzen schon sehr früh Stängelbefall (Primärbefall).
Aus diesen Zusammenhängen wird deutlich, warum in Jahren mit trockener Frühjahrswitterung ein wesentlich geringerer Primärbefall und damit ein wesentlich niedrigerer Befallsdruck auftritt als in feuchten Jahren. Aber auch die Bodenart hat indirekt einen Einfluss auf das Krautfäulegeschehen. Da leichte Böden das Wasser schneller ableiten, ist dort die Gefahr eines frühen und starken Krautfäuleauftretens wesentlich geringer als auf Lehmböden. Besonders gefährdet für sehr frühen und massiven Stängelbefall sind grundwassernahe Standorte in regenreichen Gebieten.

Ausgehend vom Stängelbefall sorgen Wind und Regenspritzer für die weitere Verbreitung der dort gebildeten Phytophthora-Sporen. Aber auch hier entscheidet letztendlich die Witterung (optimal: mindestens 4 Stunden Blattbenetzung und 15 bis 20 Grad Celsius), wie stark Blätter infiziert werden (Sekundärbefall). Darüber hinaus wird die weitere Etablierung der Krautfäule im Bestand auch von der Intensität des Krautwachstums beeinflusst, das wiederum von der Sorte und der Höhe der N-Düngung abhängt. Üppiges Kartoffelkraut schafft ein günstiges Kleinklima im Bestand und stellt somit ein höheres Risikopotential dar.

1. Infektionsquellen ausschalten

Wie kann der Praktiker am effektivsten reagieren? Landwirte, die ihre Pflanzkartoffeln kurz vor dem Legen mit Cuprozin progress gegen Nassfäule (Pectobacterium spp., Dickeya spp.) mit der ULV–Technik (Mantis-Gerät) gebeizt haben, können mit einer guten Nebenwirkung gegen Phytophthora-Primärbefall (Stängelbefall) rechnen. Damit ist ein sehr wichtiger Schritt zum Hinauszögern des Krautfäuleauftretens in den Kartoffelbeständen gemacht. Das zeigen aktuelle Forschungsarbeiten an der LfL. Darüber hinaus stellt die Beseitigung von Durchwuchskartoffeln und Abfallhaufen eine sinnvolle phytosanitäre Maßnahme dar.

Ganz wichtig ist es, zum richtigen Zeitpunkt mit der Krautfäule-Spritzung zu beginnen. Dieser sollte etwa eine Woche vor dem sichtbaren Erstbefall im Schlag liegen. Wird zu früh behandelt, entstehen Kosten ohne jedoch eine Krautfäulewirkung zu erreichen und wird zu spät reagiert, kann in manchen Jahren die Krankheit, wenn überhaupt, nur noch mit hohem Aufwand gestoppt werden. Der von den amtlichen Pflanzenschutzdiensten angebotene Krautfäule-Warndienst ist ein wichtiges Instrument, um den optimalen Spritzstart zu erwischen. Die Informationen sind in Bayern unter www.LfL.Bayern.de und in den meisten anderen Bundesländern unter www.ISIP.de abrufbar. Es reicht allerdings nicht aus, sich ausschließlich auf die Prognoseberechnungen zu verlassen. Auch andere Faktoren – wie lokale Besonderheiten bei der Witterung oder Abweichungen in der Bodenfeuchte - zum Beispiel wegen eines hohen Grundwasserspiegels – müssen berücksichtigt werden. Deshalb ist eine Kontrolle der eigenen Kartoffelbestände auf Primärherde und Frühinfektionen weiterhin ein Muss! Bereits drei Wochen nach Auflaufen der Kartoffeln ist damit zu Beginnen und in Abhängigkeit vom Infektionsdruck (Prognosemodell) ein- bis zweimal pro Woche durchzuführen.

2. Fungizid-Strategie an Krautwachstum und Infektionsdruck ausrichten

Jedes Krautfäulefungizid hat Stärken und Schwächen. In der Praxis kommt es deshalb darauf an, in Abhängigkeit von der aktuellen Situation das wirkungsvollste Präparat auszuwählen. Weil sich die Krautfäulesituation (wie oben aufgezeigt) jedes Jahr anders darstellt, muss auch die Präparatewahl immer wieder neue überdacht darauf abgestimmt werden. Aus diesem Grund ist es für den Kartoffelanbauer zunächst unverzichtbar die Stärken und Schwächen der Fungizide zu kennen (siehe pdf-Dokumente zum Leistungsvergleich von Kontaktfungiziden und systemischer Krautfäulefungizide). Der erfahrene Praktiker wird darüber hinaus bei der Mittelauswahl den Krautfäuledruck und die Wachstumsphase der Kartoffeln maßgeblich berücksichtigen. Folgende Abschnitte sind dabei zu unterscheiden (Bild):
Beginn Spritzfolge

Wie oben schon erwähnt hat die erste Fungizidbehandlung zum Ziel, das Hochwachsen des Pilzes von der Pflanzknolle durch den Kartoffelstängel zu reduzieren. Aus diesem Grund sollte auf schwereren Böden der Spritzstart grundsätzlich mit systemischen Präparaten (Infinito, Rival Duo, Zorvec Endavia) erfolgen. Diese Mittel dringen in den Stängel ein und erfassen den Pilz, wenn dieser in der Pflanze nach oben „wandert“. Falls die Gefahr der Erstinfektion ausgehend von infiziertem Pflanzgut über eine längere Zeit anhält (zum Beispiel weiterhin hohe Bodenfeuchte), ist es zwingend notwendig, auch bei der zweiten Behandlung auf ein systemisches Präparat zurückzugreifen. Weil bei Infinito bisher keine Resistenzen bekannt sind und das Präparat auch insgesamt weniger von Minderwirkung gefährdet ist, kann es hintereinander eingesetzt werden. Der Spritzstart mit einem Kontaktmittel ist nur auf leichten Standorten in Verbindung mit einem trockenen Frühjahr zu empfehlen.

Hauptwachstumsphase

In diesem Entwicklungsabschnitt wächst das Kartoffelkraut so schnell, dass wenige Tage nach der Behandlung wieder viel ungeschützte Blattmasse vorhanden ist Bei starkem Krautfäuledruck ist die Gefahr von Infektionen an Blättern, die nicht ausreichend geschützt sind, deshalb besonders hoch. Unter diesen Bedingungen empfiehlt sich der Einsatz von lokalsystemisch beziehungsweise teilsystemisch wirkenden Fungiziden. Diese Präparate durchdringen die Blätter und können in gewissem Umfang auch den Neuzuwachs schützen. Darüber hinaus ist auch dann noch eine Wirkung gegeben, wenn der Schadpilz bereits in das Gewebe eingedrungen ist (protektive und kurative Wirkung). Zu berücksichtigen ist aber, dass die Mittel auch bei voller Aufwandmenge nur eine latente Infektion, die maximal 48 Stunden alt ist, stoppen können. Länger zurückliegende Infektionen oder gar sichtbarer Befall werden auch mit diesen Präparaten nicht mehr abgetötet.

Die beste Kurativwirkung (Stoppwirkung) haben unserer Erfahrung nach cymoxanilhaltige Präparate. Aus diesem Grund eignen sich diese Fungizide besonders zur Stoppspritzung (sporulierende Krautfäule vorhanden), dann allerdings als Tankmischung mit der vollen Aufwandmenge von einem fluazinamhaltigen Fungizid. Bei anhaltend günstigem Krautfäule-Wetter ist die Spritzung nach vier bis sechs Tagen zu wiederholen. Nachteil der cymoxanilhaltigen Fungizide ist die im Vergleich zu den anderen teilsystemischen Mitteln um etwa zwei bis drei Tage kürzere Wirkungsdauer. Will man keine bösen Überraschungen in Phasen mit hohen Krautfäuledrucks erleben, sollte dies unbedingt berücksichtigt werden.

Sobald kein nennenswerter Blattneuzuwachs mehr stattfindet, etwa ab der Kartoffelblüte, leisten auch fluazinamhaltige Fungizide oder Ranman Top unter hohem bis mittlerem Infektionsdruck gute Dienste.

In Phasen niedrigen Krautfäuledrucks wird unabhängig vom Entwicklungsstadium der Kartoffeln auch durch das kostengünstige Kontaktfungizid auf Basis des Wirkstoffs Metiram ein ausreichender Krautfäuleschutz sicher gestellt. Dieses Fungizide wird bei nächtlicher Taubildung auf den Blättern nachverteilt und kann somit den Blattzuwachs in gewissem Umfang schützen. Im Gegensatz zu Shirlan und Ranman Top besitzet dieses Kontaktmittel auch eine Alternaria-Wirkung, was bei spätreifenden und/oder Alternaria anfälligen Sorten (Kuras) in Witterungsabschnitten mit hohen Temperaturen im häufigen Wechsel mit Regen wichtig sein kann.

Abreife und Abschlussbehandlung

Sobald kein Krautwachstum mehr stattfindet und die unteren Blätter beginnen gelb zu werden, steht der Schutz der Knollen vor Braunfäule im Vordergrund. Bei sichtbarem Krautfäulebefall ist es in dieser Periode ratsam, hauptsächlich Fungizide mit „sporenabtötender“ Wirkung (Shirlan, Ranman Top) einzusetzen. Auch ohne Befall ist es von Vorteil, zumindest die letzte Spritzung mit einem dieser beiden Fungizide durchzuführen.

Phytophthora-Sporen werden so lange gebildet wie grünes Kartoffelkraut vorhanden ist. Durch Wind, Tau- und Regentropfen gelangen diese in den Boden und bleiben dort etwa drei Wochen infektionsfähig. Während der Rodearbeiten besteht die größte Gefahr für Knolleninfektionen (Braunfäule). Grund: Für eine erfolgreiche Infektion müssen die Sporen zum einen direkten Kontakt zur Knolle bekommen und zum anderen begünstigen Verletzungen der Oberfläche das Eindringen des Braunfäuleerregers. Um den bestmöglichen Schutz der neuen Ernte vor Braunfäule sicher zu stellen ist es deshalb vernünftig, etwa drei Wochen vor dem geplanten Rodetermin, die Krautfäule-Abschlussbehandlung mit einer chemischen Krautabtötung zu verbinden.

3. Nicht zu wenig Wasser

Zu achten ist generell auf eine vollständige Benetzung der Stauden. Viele Praktiker unterschätzen den Einfluss der Wasseraufwandmenge auf den Bekämpfungserfolg. Nach unseren Versuchserfahrungen sind zur Ausschöpfung der vollen Fungizidleistung 400 l Wasser/ha nötig. Nur in laubschwachen Beständen (bis Reihenschluss und nach dem Beginn der Abreife) kann man auch mit 300 l/ha zurecht kommen. Bei starker Laubbildung (Hauptwachstumsphase und/oder laubstarke Sorten) sind hingegen 500 l/ha anzuraten.

4. Behandlungen in den Morgenstunden durchführen

Zu welcher Tageszeit sollten die Fungizidbehandlungen durchgeführt werden? Diese Frage wird von Praktikern häufig gestellt. Dabei gilt folgendes: Systemische Wirkstoffe müssen von der Pflanze aktiv aufgenommen werden. Kartoffelstauden, die unter Hitze- oder Trockenheitsstress leiden, sind dazu kaum in der Lage. In Schönwetterperioden müssen diese Fungizide deshalb in den frühen Morgenstunden ausgebracht werden. Taunasse Pflanzen sind dabei von Vorteil! Grundsätzlich ist dieser Zeitraum auch für die Kontaktmittel als optimal anzusehen. Da Präparate mit ausschließlicher Kontaktwirkung jedoch auf der Blattoberfläche verbleiben, kommen auch die frühen Abendstunden als Behandlungszeitpunkt in Frage. Mittags und nachmittags ist aufgrund verstärkter Luftbewegung (auch von der Erdoberfläche nach oben) die Abtriftgefahr besonders hoch. Aus diesem Grund sollten zu diesem Zeitpunkt keine Spritzungen durchgeführt werden. Weitere Einzelheiten zu den Krautfäulefungiziden sowie wichtige Anwendungsbestimmungen enthält das pdf-Dokument Fungizide gegen Kraut- und Knollenfäule

Fungizide gegen Kraut- und Knollenfäule pdf 97 KB

5. Alternaria-Schadpotential richtig einschätzen

Im Gegensatz zur Krautfäule spielt die durch die pilzlichen Schwächeparasiten Alternaria solani verursachte Dürrfleckenkrankheit oder Alternaria alternata hervorgerufene Sprühfleckenkrankeit eine untergeordnete Rolle. Versuchsergebnisse zeigen, dass unter unseren Klimabedingungen nur Wirtschaftssorten, die noch sehr spät in der Vegetationsperiode Stärke in größerem Umfang einlagern (zum Beispiel Kuras) und die eine oder andere späte Veredelungssorte in Verbindung mit Hitze und Trockenstress davon betroffen sein können. Auch werden erfahrungsgemäß in erster Linie Beregnungsflächen stärker von Alternaria befallen, wenn im späten Vegetationsverlauf nicht genügend Bodenfeuchte zur Verfügung steht.

Überall dort, wo bei Speise- und Veredlungskartoffeln etwa drei Wochen vor der Ernte eine mechanische oder chemische Krautbeseitigung zur Sicherung der Qualität und zur Ernteerleichterung sinnvollerweise durchgeführt wird, kann sich auch stärkeres Auftreten von dem Schwächeparasiten Alternaria nicht in nennenswerten Umfang negativ auf den Kartoffel-Ertrag auswirken Aus diesem Grund leistet auch eine verlängerte Assimilation, welche als Nebeneffekt beim Einsatz strobilurinhaltiger Fungizide (Ortiva, Signum) auftreten kann, keinen entscheidenden Ertagszuwachs. Der zusätzliche Einsatz dieser Fungizide ist deshalb nur dann wirtschaftlich sinnvoll, wenn zu erwarten ist, dass der Stärkegehalt ansonsten zu niedrig ausfallen würde. In vielen Jahren ist dieser bei Speise- und Veredelungssorten jedoch eher im oberen als im unteren Bereich. Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass die Fungizide nur gegen Alternaria solani eine ansprechende Wirkung zeigen. Gegen Alternaria alternata ist der Bekämpfungserfolg nach unseren Untersuchungen deutlich schwächer. Welche der beiden Alternaria-Arten auf dem Feld vorkommt, ist jedoch von der Witterung abhängig und folglich von Jahr zu Jahr unterschiedlich.

Generell kann man im Kartoffelbau die Kontrolle von Phytophthora und Dürrfleckenkrankheit nicht unabhängig voneinander betrachten. Viele der zugelassenen Krautfäulemittel haben eine ausreichende Nebenwirkung gegen Alternaria (siehe pdf-Dokumente zum Leistungsvergleich von Kontaktfungiziden und systemischer Krautfäulefungizide). Kommen fast ausschließlich diese Präparate zum Einsatz, sind aufgrund unseren langjährigen Versuchsergebnisse in der Regel keine Zumischungen von Spezialpräparaten notwendig. Besteht hingegen die Spritzfolge bei spätreifenden Sorten schwerpunktmäßig aus Präparaten ohne ausreichende Alternaria-Nebenwirkung und sind im Laufe der Vegetationszeit häufig Hitze und Trockenstress zu erwarten, kann die Tankmischung Phytophthora-Fungizid plus Signum oder Ortiva wirtschaftlich sein. Dabei wird der beste Wirkungsgrad erzielt, wenn die Zumischung zur zweiten und vierten (unter schwierigen Bedingungen eventuell auch noch zur fünften oder sechsten) Krautfäulespritzung erfolgt. Die Zulassung erstreckt sich bei Signum auf maximal vier und bei Ortiva auf drei Anwendungen. Gegen die Präparate Ortiva und Signum besteht eine verbreitete Resistenz bei Alternaria-Arten, daher sind diese möglichst nur einmal anzuwenden.

Resistenzmanagement bei Kartoffelfungiziden

Phytophthora infestans gehört zu den Krankheitserregern, die schnell resistent (unempfindlich) gegenüber Fungiziden werden können. Die Gefahr der Resistenzbildung ist umso größer, je häufiger Präparate mit dem gleichen Wirkmechanismus eingesetzt werden. Deshalb sollte nach zwei Applikationen zu einer anderen Wirkstoffgruppe gewechselt werden – vor allem dann, wenn das Resistenzrisiko für das eingesetzte Fungizid bei mittel und darüber liegt.
In der Übersicht anbei sind Präparate, die den gleichen Wirkstoff enthalten oder deren Wirkstoffe einen identischen Wirkungsmechanismus (Kreuzresistenz) aufweisen, im Schnittpunkt rot markiert. Demgegenüber sind Fungizide, die unterschiedlichen Resistenzgruppen angehören und in der Spritzfolge hintereinander stehen können, grün gekennzeichnet. Aus Resistenzvorsorgegründen dürfen Präparate, die ein und denselben Wirkungsmechanismus aufweisen, einen Anteil von 50 Prozent in der Spritzfolge nicht überschreiten! Bei den klassischen Kontaktfungiziden (Metiram und Kupfer) besteht keine Resistenzgefahr.

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