Forschungs- und Innovationsprojekt
Forschungsprojekt zum Citrus bark cracking viroid (CBCVd)
Schaffung einer evidenzbasierten Grundlage zum zukünftigen Umgang mit CBCVd in der Hopfenproduktion
Das Citrus bark cracking viroid (CBCVd; deutsch: Zitrusrindenriss-Viroid) wurde in der Hallertau 2019 erstmalig nachgewiesen und ist damit ein vergleichsweise neuer Schaderreger im deutschen Hopfenanbau. Die Forschung zu den Auswirkungen von CBCVd auf die in Deutschland angebauten Hopfensorten und zu möglichen pflanzlichen Resistenzen steht daher noch am Anfang.
Zielsetzung
- Im Teilprojekt Eindämmung und Feldhygiene wird beurteilt, ob die derzeitigen Beratungsempfehlungen der Landesanstalt für Landwirtschaft im Umgang mit dem Viroid stimmig mit den in der Praxis umsetzbaren Konzepten sind.
- Zur Sanierung einer mit CBCVd befallenen Fläche wird bisher eine Rodung, sowie eine anschließende Stilllegung über mehrere Jahre empfohlen. Im Projekt wird getestet, ob es möglich ist, auf einer ehemals von CBCVd befallenen Fläche wieder einen gesunden Bestand zu kultivieren. Es wird beurteilt, welchen Anteil die zur Rodung eingesetzten Maschinen, die Dauer der Stilllegung, eine evtl. Nachbehandlung von Durchwuchs mit Herbiziden und die Art der Bepflanzung für eine erfolgreiche Sanierung einnehmen.
- Ein Ertragsrückgang ist bei CBCVd befallenen Pflanzen schon durch den optisch verkleinerten Wuchs und die verringerte Doldenausbildung zu erwarten. Um konkrete Aussagen treffen zu können, werden Ertrag und Alphasäuregehalt für die wichtigsten Hallertauer Sorten quantifiziert.
- Mutationen können möglicherweise das Wirtsspektrum oder die Pathogenität von Viroiden verändern. Daher wird erfasst, ob sich in den räumlich abgegrenzten Befallsgebieten oder in Feldern mit verschiedenen Sorten unterschiedliche CBCVd-Varianten herausbilden.
- In Zukunft wird es einen Bedarf für CBCVd resistente bzw. tolerante Sorten geben. Als Grundlage für spätere Züchtungsversuche wird zunächst die Anfälligkeit von derzeit weltweit angebauten Hopfensorten und Zuchtstämmen gegenüber CBCVd beobachtet.
Methode
- Feldversuche werden in einem 1,9 ha großen Hopfengarten durchgeführt, der in der Vergangenheit bereits stark von CBCVd befallen war und daher als Versuchsfläche geeignet ist.
- CBCVd wird mittels qPCR-Analyse nachgewiesen. Der Anteil CBCVd befallener Pflanzen wird in allen Projektbereichen durch jährliche Einzelstockbonituren erfasst.
- In drei Feldabschnitten wird verglichen, ob sich durch betriebsübliche Bearbeitung, Bearbeitung mit bestmöglicher Desinfektion und minimaler Bearbeitung nach drei Jahren Unterschiede in der Übertragungshäufigkeit des Viroids innerhalb der jeweiligen Fläche ergeben.
- Zur Ertragsbestimmung werden Probeernten von CBCVd-symptomatischen und entsprechenden Kontrollpflanzen durchgeführt und deren Inhaltsstoffe bestimmt.
- Im Sortengarten werden ca. 24 Kultivare und Zuchtstämme angepflanzt, um Unterschiede in der Symptomausbildung zwischen den verschiedenen Hopfensorten über mehrere Jahre beobachten zu können.
Ergebnisse
Kontakt
Christina Krönauer
Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung
Hopfenforschungszentrum Hüll
Hüll 1/3, 85283 Wolnzach
Tel.: 08161 8640-2321
E-Mail: hop.pfla@LfL.bayern.de
Projektinformation
Projekttitel: Forschungsprojekt zum Citrus bark cracking viroid (CBCVd)
Kurztitel: Forschungsprojekt CBCVd
Projektleitung: Simon Euringer, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung (IPZ 5b)
Projektbearbeitung: IPZ 5b
Kooperationspartner:
Molekulare Diagnostik: IPS 2c
Züchtungsforschung Hopfen: IPZ 5c
Beratung und Produktionstechnik: IPZ 5a
Slovenian Institute of Hop Research and Brewing
Laufzeit: 01.04.2023 – 31.03.2026
Finanzierung: Erzeugerorganisation Hopfen HVG e.G. (HVG)
Informationen zum Citrus bark cracking viroid (CBCVd)
Im Sommer 2019 wurde das Citrus bark cracking viroid (CBCVd; Zitrusrindenriss-Viroid) in der Hallertau nachgewiesen. Ein Befall kann Ertragseinbußen verursachen und sich schnell ausbreiten. Da es keine Pflanzenschutzmittel gibt, kann die Ausbreitung von CBCVd nur durch Roden der befallenen Flächen bekämpft werden. Mehr
CBCVd-Monitoring in der Hallertau
Die Ergebnisse eines Monitorings zur Verbreitung des CBCVd in Deutschland werden vorgestellt. Mehr