Forschungs- und Innovationsprojekt
Stickstoffdynamik in Hopfenböden bei unterschiedlichen Bodenarten und Düngesystemen
In diesem Projekt soll in den kommenden Jahren die Stickstoffdynamik in mehreren Praxishopfengärten mit dem Ziel der Optimierung des Stickstoffmanagements im Hopfenbau untersucht werden.
Ausgangssituation und Problemstellung
In der Hallertau wird die Sonderkultur Hopfen in einer hohen Flächendichte angebaut. Da die Intensivkultur Hopfen eine sehr hohe Wertschöpfung hat, wurde vielfach in der Vergangenheit mit der N-Düngung nicht gespart. Das Grundwasser weist außerdem in vielen Gegenden erhöhte Nitratgehalte auf und häufig sind die Böden im Frühjahr mit Stickstoff gesättigt. Gefördert werden die höheren Werte möglicherweise auch durch die Rückführung der Rebenhäcksel oder anderen im Herbst ausgebrachten organischen Düngern. Verbleibende Reststickstoffmengen im Boden werden nach der Ernte vom Hopfen nicht mehr aufgenommen. Lediglich mit Zwischenfrüchten kann man diese Stickstoffmengen teilweise puffern. Der verbleibende Stickstoff unterliegt der Verlagerung und kann zur Nitratauswaschung führen.
Ziele
- Untersuchung der Stickstoffdynamik in Hopfenböden von 21 Praxisbetrieben
- Betrachtung unterschiedlicher Betriebstypen, Düngesysteme und Bodenarten
- Abschätzung der N-Verlagerung und des N-Verlustpotentials durch Nmin-untersuchungen im Vegetationsverlauf
- Abschätzung des Einflusses verschiedener Zwischenfruchtsysteme auf Nmin-Verlauf
- Erfassung der Stickstoffentzüge bei der Ernte
- Lösungsansätze zur Optimierung des Stickstoffmanagement im Hopfenbau
Vorgehensweise
Bei jedem der 21 Betriebe wurden je 3 Teilflächen ausgewählt. Die 63 Teilflächen spiegeln das tatsächliche Sortenspektrum der Hallertau sehr gut wieder und umfassen verschiedenste Betriebs- und Düngesysteme. Die Nmin-Beprobung erfolgt zu Vegetationsbeginn im März, nach der Ernte im Oktober zur Erfassung der Reststickstoffmengen im Boden und während der Vegetationsruhe im Winter, um eine Verlagerung im Winter feststellen zu können. Dabei wird standardmäßig der verfügbare Stickstoff in Form von Ammonium und Nitrat bis zu 90 cm Bodentiefe untersucht. Diese Probe wird wiederum in drei 30 cm – Abschnitte eingeteilt um die Verlagerung in den Bodenschichten besser feststellen zu können. Jeder Betrieb erhält eine individuelle Beratung zu Fragen bei der Düngung. Alle Stickstoffdüngegaben werden mengenmäßig und zeitlich erfasst. Bei der Ernte erfolgt eine Dolden- und Restpflanzen-Beprobung um die exakte Stickstoffabfuhr zu berechnen. Dadurch kann eine flächenspezifische Nährstoffbilanz ermittelt werden und der Zusammenhang zu den Nmin-Gehalten im Boden hergestellt werden.
Projektinformation
Träger: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung
Finanzierung: Erzeugergemeinschaft HVG e. G.
Projektleitung: Johann Portner
Projektbearbeitung: Andreas Schlagenhaufer
Kooperation: Praxisbetriebe
Laufzeit: März 2018 bis Februar 2021