Ökologische Züchtung von Buschbohnen als Körnerdruschfrucht im Projekt PHASEOLUS

Praxisanbau von Phaseolus-Buschbohnen in Bayern
Pre-Breeding und Entwicklung von Züchtungskriterien für Buschbohnen (Phaseolus vulgaris L.) zur Nutzung als Körnerdruschfrucht in Deutschland (PHASEOLUS)
Das Projekt PHASEOLUS zielt darauf ab, die ökologische Züchtung von Buschbohnen als Körnerdruschfrucht in Deutschland zu fördern. Trotz wachsender Beliebtheit von Trockenbohnen bei Verbraucherinnen und Verbrauchern erfolgt der Anbau überwiegend im Ausland. Durch das Screening genetischer Ressourcen und Sorten sollen geeignete Züchtungskriterien entwickelt werden, um die Buschbohne an die hiesigen Witterungsbedingungen anzupassen. An drei ökologischen Standorten in Deutschland werden verschiedene Phaseolus-Buschbohnen getestet, um Merkmale wie Ertrag, Standfestigkeit und Wuchseigenschaften zu evaluieren. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert das dreijährige Forschungsprojekt im Rahmen der BMEL Eiweißpflanzenstrategie. Gesamtprojektkoordinator ist Kultursaat e.V..
Hintergrund
Ziel
Im Einzelnen verfolgt das Projekt diese Ziele:
- Erschließung und Untersuchung genetischer Ressourcen und vorhandener Sorten aus anderen Anbauregionen zur Etablierung neuer Arten für veränderte Witterungsbedingungen in Deutschland.
- Evaluierung von Züchtungskriterien wie Vegetationsdauer, determiniertes Wachstum, Ertrag, Standfestigkeit, Bodendeckung, Druschfähigkeit und phänotypische Merkmale, wie Tausendkornmasse, Samenform und -farbe, Wuchshöhe, Höhe des Hülsenansatzes Blattgröße.
- Umsetzung der maßgeblichen Züchtungskriterien in neue Kreuzungen, die auf die Witterungsbedingungen und die ökologische Landwirtschaft in Deutschland angepasst sind.
- Mit der Züchtung von Trockenbohnen wird die heimische Produktion von Körnerleguminosen gestärkt sowie die Diversität und der Anbauumfang von Körnerleguminosen gesteigert.
Methode
Die Versuche finden auf drei ökologisch bewirtschafteten Standorten statt. Diese unterscheiden sich in den Bodenverhältnissen und klimatischen Bedingungen:
- Kassel (Hessen)
- Erfurt (Thüringen)
- Fürstenfeldbruck (Bayern, BaySG-Versuchsstation Puch)

Sortenscreening im ersten Projektjahr
- Jahr 1: Start an allen drei Standorten mit einem Set von 50 Akzessionen aus der Genbank Gatersleben bzw. Sorten aus dem Handel. Diese stammen aus Frankreich, Ungarn, Georgien, Russland, USA, Mexico und Kanada.
- Phänotypische Beschreibung der Sorten im Feld durch regelmäßige Bonituren an den Pflanzen und nach der Ernte an den Samen (Ertragsermittlung, Rohproteingehalt)
- Analysen auf Keimfähigkeit und bakterielle, pilzliche und virale Krankheiten mittels Bonituren im Feld und Laboranalysen
- Jahr 2 und 3: Reduzierung des Screenings auf 30 vielversprechende Herkünfte, die in 2 Wiederholungen auf den drei Standorten angelegt und ausgewertet werden.
- Ableiten von Kriterien für die weitere Züchtung von Buschbohnen zur Körnerdruschernte aus der Erfassung von Kühletoleranz, Vegetationsdauer, Ertrag und phänotypische Merkmale zur Nutzung als Körnerdruschfrucht, wie determiniertes Wachstum und Standfestigkeit, Festigkeit der Samenschale für den maschinellen Drusch werden
- Der Projektkoordinator Kultursaat e. V. erfasst anhand einer Ähnlichkeitsanalyse phänotypische Merkmale, wie Blattform, Samenschalenfärbung, Samengröße, Blütenfarbe, Hülsenform und andere UPOV-Merkmale, die eine phänotypische Unterscheidung erwarten lassen.
- Umsetzung der maßgeblichen Züchtungskriterien in neue Kreuzungen von Trockenbohnen durch den Kultursaat e.V.
Ergebnisse
Verwertung von Zuchtstämmen und Projektergebnissen
Erfahrungen aus den ersten beiden Versuchsjahren
Publikationen
Projektinformation
Projektleitung: Andrea Winterling, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Agrarökologie und Biologischen Landbau (IAB)
Projektbearbeitung: Andreas Kaspar (IAB)
Projektpartner: Ulrich Quendt, Kultursaat e.V. (Gesamtprojektkoordination), Prof. Dr. Birgit Wilhelm, Fachhochschule Erfurt, Professur Ökologischer Pflanzenbau
Kooperation: Projekt "SmartBeans" Uni Bonn; Bayerische Staatsgüter (BaySG)
Laufzeit: 01.01.2023 - 31.12.2025
Finanzierung: Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen der BMEL Eiweißpflanzenstrategie
Förderkennzeichen: 2820EPS037